Von Katharina Koppert | 26. Juni 2023

Fragst du dich auch ab und zu, wofür du eigentlich über den Monat verteilt dein Geld ausgibst?

Vielleicht kennst du auch das unangenehme Gefühl, wenn unerwartet eine jährliche Zahlung, wie zum Beispiel deine KFZ-Versicherung, von deinem Konto abgebucht wird? Außerdem wäre es echt genial, wenn du monatlich etwas Geld sparen und dir so einen finanziellen Puffer aufbauen könntest?
Die Antwort auf deine Fragen klingt langweilig und trocken, hilft dir aber echt weiter: Fang an, ein Haushaltsbuch zu führen! Wie genau das funktioniert und warum es so hilfreich ist, erfährst du hier.

Für alle Schnell-Leser:innen

  • Ein Haushaltsbuch hilft dir dabei, deine Finanzen zu organisieren und dein Geld besser einzuteilen.
  • Dadurch, dass du dich mit deinen Einnahmen und Ausgaben beschäftigst, lernst du deine Finanzen zu planen und dir finanzielle Ziele zu setzen.
  • Das Haushaltsbuch besteht aus einer Tabelle, in die du alle finanziellen Transaktionen – also deine Einnahmen, deine Fixkosten und deine variablen Kosten – einträgst.
  • Die variablen Kosten sind dabei durch Kategorien wie Lebensmittel oder Transport strukturiert, sodass du leichter sehen kannst, wofür du dein Geld ausgibst.
  • Hast du das Haushaltsbuch eine Weile geführt, kannst du dir Budgets setzen und so deine Ausgaben reduzieren.
  • In unseren FAQs am Ende des Artikels erfährst du, welche Kategorien sinnvoll sind, ob du ein Haushaltsbuch auch als Paar führen kannst und ob du ein Haushaltsbuch auch handschriftlich führen kannst.

Definition: Was ist ein Haushaltsbuch?

Ein Haushaltsbuch hilft dir dabei, deine Finanzen zu organisieren und dein Geld besser einzuteilen: Mit ihm erfasst du in einer Tabelle und über einen längeren Zeitraum hinweg deine Einnahmen und deine Ausgaben.

Die Ausgaben werden dabei bestimmten Kategorien – zum Beispiel Wohnkosten, Lebensmittel oder Freizeit – zugeordnet. So siehst du, für welche Lebensbereiche du am meisten und am wenigsten Geld ausgibst. Das gibt dir nicht nur einen besseren Überblick über deine Finanzen, sondern hilft dir auch dabei Budgets und Sparziele festzulegen.

Ein Haushaltsbuch kannst du von Hand, mit einer App oder mit einer Excel-Datei führen – die Vorgehensweise ist bei allen drei Methoden gleich.

Warum solltest du ein Haushaltsbuch führen?

Wenn du gerade erst anfängst, dich mit deinen Finanzen zu beschäftigen, ist ein Haushaltsbuch ein guter Startpunkt: Indem du dich jeden Monat damit beschäftigst, wie viel Geld du einnimmst und wie viel Geld du ausgibst, bekommst du einen genauen Überblick über deine finanzielle Situation.

Wenn du dein Haushaltsbuch etwa drei Monate geführt hast, siehst du schon ziemlich gut, ob deine Einnahmen und Ausgaben zusammenpassen. Basierend darauf kannst du Entscheidungen treffen und anfangen, deine Finanzen zu steuern:

  • Wie viel Geld hast du jeden Monat zur Verfügung und wie viel Geld gibst du aus?
  • Gibt es unnötige Ausgaben?
  • Wo möchtest du dir Budgets setzen?
  • Wie viel Geld kannst du überhaupt jeden Monat sparen?
  • Was muss passieren, damit du mehr Geld sparen kannst?

Du suchst nach Inspiration, um deine Ausgaben zu reduzieren? Lese gerne unseren Blogartikel darüber, wie du nachhaltiger Lebensmittel einkaufst und dabei noch Geld sparst!

 

Doch ein Haushaltsbuch zu führen hat noch weitere Vorteile für dich:

Wenn du ein komplettes Jahr durchhältst, können dich danach deine jährlichen Kosten nicht mehr überraschen. Aus „Oh Mist, diesen Monat ist die KFZ-Versicherung fällig!“ und „Nein, das Disney+ Abo wird ja immer im März abgebucht!“ wird so „Ach ja, dafür habe ich ja die letzten Monate schon Geld zur Seite gelegt.“

Dadurch, dass du dich mit deinen Ausgaben beschäftigst, lernst du deine Finanzen zu planen und dir finanzielle Ziele zu setzen. Außerdem führt ein Haushaltsbuch in der Familie oder Partnerschaft zu mehr Transparenz und lädt zu einer offeneren Kommunikation über die gemeinsamen Finanzen ein.

Wie ist ein Haushaltsbuch aufgebaut?

Ein Haushaltsbuch besteht aus einer Tabelle, in die du deine kompletten Finanzen einträgst. Meistens benutzt du pro Monat eine eigene Seite oder in Excel einen eigenen Reiter.

Ganz oben trägst du deine Einnahmen ein. Das ist all das Geld, dass du jeden Monat zur Verfügung hast. Je nach deiner Lebenssituation gehören dazu dein Gehalt, Elterngeld, Kindergeld, Mieteinnahmen oder Zinsen.

Fixkosten

Darunter kommen deine Fixkosten. Das sind alle deine Kosten, die regelmäßig und in gleicher Höhe anfallen. Meistens zahlst du sie monatlich, manchmal jedoch auch vierteljährlich oder jährlich:

  • Deine Miete plus Nebenkosten oder die Kreditrate für eine selbstgenutzte Immobilie zahlst du ganz klassisch jeden Monat. Ebenso Monatskarten für den öffentlichen Nahverkehr oder deinen Handyvertrag.

  • Zu den Fixkosten gehören außerdem deine Versicherungen – diese werden häufig einmal im Jahr gezahlt. Wenn du die Kosten dafür durch zwölf teilst, weißt du, wie viel Geld du monatlich für sie zur Seite legen musst.

  • Auch bei Abos für deine Streamingdienste kannst du zwischen einer monatlichen und einer jährlichen Zahlungsweise auswählen.

  •  Falls du bereits monatlich einen festen Geldbetrag sparst, kannst du diesen auch zu deinen Fixkosten dazu zählen.

    Deine Fixkosten kannst du zu Beginn einmal ermitteln, indem du dir die Kontoauszüge des letzten Jahres anschaust. Anschließend kannst du sie jeden Monat unverändert in dein Haushaltsbuch eintragen.

Variable Kosten

Als nächstes kommen die variablen Kosten und damit auch der Teil des Haushaltsbuches, der die meiste Arbeit macht. Dies sind alle Kosten, die nicht regelmäßig oder immer in unterschiedlicher Höhe anfallen.

Um deine variablen Kosten zu strukturieren, nutzt du Kategorien wie Lebensmittel, Transport oder Freizeit. Welche Kategorien für dich die richtigen sind, hängt stark von deinen individuellen Ausgaben und Bedürfnissen ab.

Durch die Kategorien kannst du auf einen Blick erkennen, wie sich deine Ausgaben auf unterschiedliche Lebensbereiche verteilen. So helfen sie dir bei der Analyse deiner Ausgaben.

Hast du das Haushaltsbuch eine Weile geführt, kannst du dir Budgets setzen und so deine Ausgaben reduzieren. Dabei legst du fest, wie viel Geld du pro Monat höchstens für eine bestimmte Kategorie ausgeben möchtest.

So führst du ein Haushaltsbuch:
Exklusive Schritt-für-Schritt-Anleitung!

Jetzt weißt du, wie ein Haushaltsbuch aufgebaut ist und welche Vorteile es dir bringt. Lass uns nun gemeinsam schauen, wie du beim Führen deines Haushaltsbuches Schritt-für-Schritt vorgehst.

Schritt 1

Entscheide dich für eine Methode

Ein Haushaltsbuch kannst du von Hand, mit einer App oder mit einer Excel-Datei führen. Als erstes musst du also entscheiden, welche Methode für dich die passende ist.

Da bist du dir unsicher? In den FAQ am Ende des Artikels findest du eine Übersicht mit den Vorteilen der einzelnen Methoden.

Schritt 2

Überlege, welche Kategorien Sinn ergeben

Damit dein Haushaltsbuch auch optimal zu dir passt, brauchst du die passenden Kategorien. Überprüfe dafür folgendes:

  • Welche Fixkosten hast du? Nimm die Kontoauszüge der letzten drei Monate zur Hand und schau nach, welche Beträge jeden Monat anfallen.
  • Welche variablen Kosten hast du? Betrachte die Kontoauszüge der letzten drei Monate und entscheide, welche Kategorien für dich in Frage kommen.
Schritt 3

Lege als Grundlage eine Tabelle an

Unabhängig davon, ob du mit Stift und Papier, mit einer Excel-Tabelle oder mit einer App arbeitest bleiben die Grundlagen gleich. Lege also basierend auf deinen Gedanken aus Schritt 2 die entsprechende Tabelle für Einnahmen, Fixkosten und variable Kosten an.

Schritt 4

Entscheide dich für eine Methode

Ab sofort trägst du für die kommenden drei bis sechs Monate deine Einnahmen und Ausgaben in dein Haushaltsbuch ein. Je nachdem, ob du viel bar oder lieber mit Karte zahlst und wie gut du dich an deine Ausgaben erinnerst, machst du das täglich, wöchentlich oder einmal im Monat. Für die variablen Kosten verwendest du deine ausgewählten Kategorien.

Schritt 5

Werte dein Haushaltsbuch aus

Nach drei bis sechs Monaten hast du einen guten Überblick, wofür du Geld ausgibst. Nun kommt der spannende Teil – nun kannst du entscheiden, ob du etwas verändern möchtest:

  • Gibt es Versicherungen, die du gar nicht brauchst?
  • Möchtest du Abos kündigen?
  • Bist du zufrieden mit deinen Konsumausgaben?
  • Möchtest du dir für einzelne Kategorien ein Budget setzen?
  • Möchtest du Geld für jährlichen Ausgaben zur Seite legen?
Schritt 6

Nutze das gesparte Geld & fange an zu investieren

Du hast es geschafft, dass am Ende des Monats noch Geld übrig ist? Großartig, da hast du ganze Arbeit geleistet!

Dieses Geld willst du zum Teil sparen und zum Teil investieren? Dann melde dich zu unserem Newsletter an und erfahre als erstes, wann die Finanzakademie startet!

Tipps für das Führen deines Haushaltsbuch

Du hast entschieden, dass du die Sache mit dem Haushaltsbuch ausprobieren möchtest? Damit auch alles so klappt, wie du es dir vorstellst, beachte am besten diese fünf Tipps:

  1.  Wer dran bleibt, gewinnt: Trage deine Ausgaben unbedingt regelmäßig in dein Haushaltsbuch ein. Gerade bei Barzahlungen vermeidest du so, dass du manche Ausgaben einfach vergisst.
  2. Ehrlich währt am längsten: Du bekommst nur dann ein aussagekräftiges Bild, wenn du tatsächlich alle Ausgaben aufschreibst. Nimm daher auch kleine Beträge mit in dein Haushaltsbuch auf und lasse nichts unter den Tisch fallen, nur damit du auf dem Papier niedrigere Ausgaben hast.
  3. Alles steht und fällt mit den Kategorien: Hast du zu wenige Kategorien, verlieren deine Ergebnisse an Aussagekraft. Mit zu vielen Kategorien wird dein Haushaltsbuch allerdings unübersichtlich. Starte daher mit etwa 5 Kategorien und trau dich ruhig, hier im Laufe der Zeit Veränderungen vorzunehmen.
  4. Nutze deine Erkenntnisse: Dein Haushaltsbuch kann dir dabei helfen, deine Finanzen zu steuern – doch dafür musst du auch etwas aus den gesammelten Informationen machen. Finde heraus, wohin dein Geld fließt, entscheide, wie du deine Kosten senken kannst und erhöhe so deine Sparquote.
  5. Mach’s nicht zu kompliziert: Ein Haushaltsbuch zu führen klingt am Anfang vielleicht kompliziert und fühlt sich an wie ein unüberwindbarer Berg. Denk deswegen nicht zu lange über die perfekten Kategorien und das ideale Set-Up nach, sondern starte einfach. Wenn etwas nicht passt, kannst du es immer wieder verändern.

FAQs:
Unsere Antworten auf deine offenen Fragen!

Du hast noch offene Fragen? In unseren FAQ haben für dich die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Führen eines Haushaltsbuches zusammengestellt.

Welche Kategorien sind für ein Haushaltsbuch sinnvoll?

Die Auswahl der Kategorien in einem Haushaltsbuch hängt von deinen Bedürfnissen und von deinen Ausgaben ab. Hier sind einige gängige Kategorien, aus denen du auswählen kannst:

  • Lebensmittel: z.B. Einkäufe im Supermarkt, Restaurants, Take-Away und Lieferdienste.
  • Transport: z.B. Benzinkosten, öffentliche Verkehrsmittel, Auto- oder Fahrradwartung, Parkgebühren.
  • Gesundheitskosten: z.B. Arztbesuche, Medikamente, Fitnessstudio und Gesundheitsprodukte.
  • Hygiene: z.B. Körperpflegeprodukte, Kosmetik und Make-Up.
  • Freizeit und Unterhaltung: z.B. Kino, Konzerte, Urlaub, Hobbys, Bücher und Zeitschriften.
  • Haushaltsbedarf: z.B. Reinigungsmittel, Haushaltsgeräte, Möbel und Dekoration.
  • Sonstige Ausgaben: z.B. Notfälle, Geschenke, Mitgliedschaften und Kleidung.

Du kannst auch zusätzliche Kategorien hinzufügen oder vorhandene Kategorien weiter unterteilen, wenn dies für dich sinnvoll ist.

Kann ich ein Haushaltsbuch auch selber machen?

Wenn du ein Haushaltsbuch führen möchtest, hast du die Wahl zwischen Excel-Vorlagen aus dem Internet, gekauften Haushaltsbüchern aus Papier oder verschiedenen kostenpflichtigen Apps.

Falls dies für dich nicht die richtige Wahl ist, kannst du dein Haushaltsbuch selbst machen:

Möchtest du das Haushaltsbuch am PC führen, kannst du Excel wie eine Tabelle nutzen und in einer Datei untereinander deine Ausgaben auflisten. Mit etwas Excel-Kenntnissen kannst du dir außerdem eine tolle Übersichtsseite für dein Haushaltsbuch erstellen und die Ergebnisse deiner Analyse als Grafiken anzeigen.

Du kannst dein Haushaltsbuch auch handschriftlich führen und selbst erstellen: Dafür benötigst du nur ein Heft, einen Stift und eventuell ein Lineal. Damit zeichnest du deine individuelle Tabelle, die du in Zukunft ausfüllst.

Der Vorteil dabei: Dein Haushaltsbuch und die dazugehörigen Kategorien sind perfekt an dein Leben angepasst!

Kann ich ein Haushaltsbuch handschriftlich führen?

Wenn du dein Haushaltsbuch weder am PC noch mit dem Handy führen möchtest, dann hast du auch die Möglichkeit, das Haushaltsbuch handschriftlich zu führen.

Dafür möchtest du am liebsten eine Vorlage verwenden und kaufen? Neben einem klassischen, schnörkellosen Haushaltsbuch hast du die Wahl zwischen verschiedenen Finanz- und Budget-Planern. Diese gibt es mit Geldtaschen, als Ringbuch oder sogar als Kakebo im japanischen Stil.

Darüber hinaus findest du im Internet für dein Haushaltsbuch auch Vorlagen als PDF, die du ausdruckst und anschließend ausfüllst.

Natürlich kannst du dir auch in einem gekauften Schulheft deine eigene Tabelle erstellen. Mit unseren Impulsen zu den passenden Kategorien gelingt dir das im Nu!

Soll ich ein Haushaltsbuch mit Excel, von Hand oder mit einer App führen?

Du überlegst, ob du dein Haushaltsbuch lieber mit Excel, von Hand oder mit einer App führen möchtest? Gleich vorweg: Für die Auswertung macht das keinen großen Unterschied. Deswegen kannst du frei entscheiden, welche Variante sich für dich einfach und gut anfühlt.

Um dir bei der Entscheidung zu helfen, haben wir für dich die jeweiligen Vorteile gesammelt:

Wenn du ein Haushaltsbuch mit Excel führst, kannst du das Haushaltsbuch sehr einfach an deine Bedürfnisse anpassen. Außerdem kannst du die Ergebnisse als Grafik darstellen und dir eine Übersichtsseite anzeigen lassen.

Wenn du ein Haushaltsbuch mit einer App führst, erstellt die App dir meistens automatisch die passenden Kategorien für deine Ausgaben. Außerdem sind viele Apps so aufgebaut, dass es besonders einfach ist, die Daten einzutragen.

Wenn du ein Haushaltsbuch handschriftlich führst, kannst du das Haushaltsbuch sehr einfach an deine Bedürfnisse anpassen. Außerdem benötigst du keine zusätzliche Software, hast kaum Kosten und kannst sofort starten.

Wie führe ich ein Haushaltsbuch mit meinem Partner?

Wir sind ein Paar und möchten unser Haushaltsbuch gemeinsam führen. Geht das?

Wenn ihr in einer gemeinsamen Wohnung lebt und gemeinsame Ausgaben habt, kann es sinnvoll sein, dass ihr das Haushaltsbuch als Paar führt, anstatt jeder für sich. Damit das klappt, kommuniziert ihr am besten offen und regelmäßig miteinander.

Sprecht ehrlich über eure Finanzen: Dazu gehören eure individuellen Einnahmen, Ausgaben und Schulden. Besprecht auch, ob ihr euch gemeinsame finanzielle Ziele setzen möchtet und wie diese aussehen können. So könnt ihr eure Ausgaben planen und gemeinsam an euren Zielen arbeiten.

Legt unbedingt im Vorfeld fest, wer welche Aufgaben beim Führen des Haushaltsbuches übernimmt und plant gemeinsame Gespräche, in denen ihr euch die Ergebnisse anschaut!

 

Ihr habt bereits Familie und du möchtest die Grundlage für die finanzielle Bildung deiner Kinder legen? Hier erfährst du, wie du Kindern den Umgang mit Geld beibringst!